Hwenge NP
Nachdem wir Maabwe Bay und unsere Freunde verlassen hatten, fuhren wir direkt in den Hwange NP. Dieser hat eine Grösse von mehr als einem Drittel der Schweiz. Eine Woche verbrachten wir dort. Was wir in dieser Zeit gesehen haben, hatten wir noch nie erlebt. Die extreme Dürre hatte die Landschaft komplett verändert. Wo einst dichter Busch war, sieht man tief hinein und es sind zum Teil nur noch knapp niedrige, dürre Stämme und Stauden zu sehen. Von den ca. 160 Wasserlöchern ist ein Grossteil komplett ausgetrocknet oder sie sind versumpft. Die Tiere finden kaum Nahrung. Ein befreundeter Ranger erzählte uns, dass sie auch mit einer grossen Sterblichkeit der Tiere (vor allem der Elefanten) vor der nächsten Regenzeit (hoffentlich kommt sie!!!) rechnen. Denn eine solch grosse Dürre hätten Sambia und Zimbabwe noch gar nie erlebt. Das ist so traurig.
Jedenfalls gingen wir täglich früh am Morgen und nochmals am Nachmittag auf Game Drive. Erfreulich war, dass wir in dieser Zeit viele Tierarten und davon eine grosse Anzahl trafen: Rappenantilopen. Pferdeantilopen, Steinböckchen, Impalas, Kudus, Giraffen, Zebras, und Schabrackenschakale. Vor allem aber stiessen wir im fünf Minuten Takt auf Elefanten! Diese von uns heissgeliebten, sanften Riesen, gab es hier in Hülle und Fülle. Der Ranger hatte uns erklärt, dass es bereits eine Überpopulation der Elefanten gibt. Sie versammeln sich einfach dort, wo es noch Wasser gab. Die Elefanten gehören zu den ersten Tieren, die unter dem Mangel an Nahrung oder Wasser leiden. Denn ein Elefant trinkt täglich 120 l Wasser und frisst täglich 140 kg Gras und Sträucher. Das benötigen sie für ihr Wohlbefinden. Die Elefanten sterben dann auch meist in der Nähe von Wasserlöchern, weil sie grosse Distanzen zurücklegen müssen, um von einem gefüllten Wasserloch bis zum nächsten gefüllten Wasserloch kommen müssen. (Die Elefanten wandern ja länderübergreifend von Zimbabwe, nach Sambia, nach Angola, nach Namibia etc. und wieder zurück.)
Raubkatzen fanden wir dieses Jahr leider nicht. Obwohl wir sie täglich intensiv suchten. Wir hörten sie nur nachts brüllen.
In dieser Woche campierten wir meistens auf dem Main Camp. Jedoch zweimal konnten wir direkt bei einem Wasserloch unser Lager aufschlagen. Das erfreut uns immer sehr. (selbstverständlich zahlt man dafür, aber man ist dann ganz alleine für sich.) Wir geniessen dann jeweils einfach dort zu sitzen, zu kochen, unsere Mahlzeiten einzunehmen und das Kommen und Gehen der Tiere am Wasserloch zu beobachten. Wenn wir dann im Bett liegen, hören wir den Geräuschen der Tiere zu (z.B. das Plantschen der Elefanten im Wasser und ihr Trompeten, das Jaulen der Hyänen oder das Brüllen der Elefanten, das Geschrei der Affen oder das Husten der Zebras).
Einmal unternahmen wir mit unserem befreundeten Ranger einen Bushwalk. Er zeigte uns viele Tierspuren (die wir alle schon längst kannten!) und Pflanzen und erklärte uns, wofür die Einheimischen sie gebrauchen. (Aus vielen Pflanzenblüten oder -blättern wird Tee gemacht gegen diese oder jene Krankheit. Vereinzelt werden auch aus den Säften Salben hergestellt.) Von weitem sahen wir plötzlich eine Herde Elefanten. Daher wanderten wir einen grossen Bogen um sie herum.
Nach dieser Woche nun, fuhren wir südwärts nach Bulawayo, wo auch wieder Freunde von uns die Parrot Lodge betreiben. Diese besuchen wir auch praktisch jährlich. Drei Tage verbrachten wir mit ihnen, gingen in die Stadt oder spazieren. Morgen verabschieden wir uns von ihnen und Bulawayo wieder und werden Richtung Gonarezhou NP fahren.
Karte von GPX Studio folgt. Plattform Probleme aktuell.