Reisebericht 3/2024

South Luangwa NP

Wir verbrachten also 8 Tage im South Luangwa NP(1). Täglich besuchten uns Elefanten im Camp, auch kam mal eine Giraffe vorbei. Vor uns im Fluss tummelten die Hippos und etliche Wasservögel. Einige Krokodile sonnten sich auf den Sandbänken. Nachts hörten wir öfters die Löwen brüllen oder eine Hyäne jaulen. Einige Male gingen wir selbst auf die Pirsch (game drive) im riesengrossen Park (er hat die Grösse von einem Viertel der Schweiz). Im Westen befindet sich das Muchinga Gebirge. Sonst ist das Terrain ist von Miombowald (Trockenwald) geprägt und mit einigen Steppen durchzogen. Am Fluss gibt es weite Auen. Bei unseren game drives stiessen wir jeweils auf zahlreiche Tiere wie Impalas, Pukus, auf die endemischen Crawshay-Zebras (schmale schwarz-weisse Streifen), Büffel, Ellipsen-Wasserböcke, Elefanten, Giraffen, Kudus. Raubkatzen fanden wir keine. Jedoch bei einer Nacht-game-drive, bei der man nicht selber fahren darf, sondern nur mit einem Ranger unterwegs sein darf, stiessen wir auf ein grosses Rudel Löwen und auf einen Leoparden.

Weiterreise

Am neunten Tag verliessen wir nun das wunderschöne Gebiet und fuhren noch ein bisschen dem Luangwa-Fluss entlang. Unverhofft standen wir plötzlich vor zwei prächtigen Löwenmännchen. Faul, mit halb geschlossenen Augen, lagen sie in der aufsteigenden Sonne. Eine Weile betrachteten wir sie genüsslich. Kaum waren wir ein paar Kilometer weitergefahren, begegneten wir einer riesengrossen Herde von Giraffen. Sechzehn Tiere zählten wir. (Das ist sehr sehr selten!!). Lange schauten wir ihnen zu. Junge Teenager-Giraffen übten sich in Pseudo-Machtkämpfen, andere frassen von den Akazienbäumen, wieder andere beäugten einfach die Umgebung. Auffallend war, dass sie überhaupt nicht scheu waren. Wir standen sehr nahe bei ihnen. Es war einmalig! Danach fuhren wir wieder die alte Petaukeroad(2) zurück nach Petauke(3). Über das Gebirge war die Piste extrem hart und ruppig. Abends auf der Campsite in diesem Dörfchen bemerkten wir, dass wir das Autonummernschild verloren hatten. Kein Wunder bei diesen extremen Vibrationen. Aber für solche Fälle hat man ja Reserveschilder dabei….

Am nächsten Morgen fuhren wir wieder sehr früh los, denn wir wollten Lusaka erreichen. Zuerst mussten wir aber noch tanken. Bei diesem Moment, stellte Peter fest, dass wir Kühlerflüssigkeit verlieren. Es tropfte nämlich auf den Boden. Irgendwo war ein Leck. Es blieb uns nichts anderes übrig, als auf die Campsite zurückzufahren und nach einem Mechaniker zu fragen. Schon eine Viertelstunde später traf diese ein. Sein Name war Joseph. Er schaute sich den Kühler an und bat uns ihm in seinen Workshop zu folgen. Dort nahm Joseph den Kühler heraus und schon fand er den Riss. Er sagte uns, dieser sollte ersetzt werden. Er telefonierte nach Lusaka an mehrere Orte, um einen solchen aufzutreiben. Jedoch ohne Erfolg. Um die Geschichte abzukürzen, Joseph fand jemanden, der den Kühler reparieren konnte. Eine Seite wurde entfernt und aus Metall neu konstruiert. Den ganzen Tag warteten wir in der Werkstatt. Um 18 h wurde uns der Kühler wieder gebracht und Joseph konnte ihn wieder einbauen. Abends um halb neun war alles wieder paletti. Und wir verbrachten nochmals eine Nacht in Petauke.

Anderntags fuhren wir dann endlich nach Lusaka. Zwei Tage verbrachten wir dort. Unter anderem erledigten wir einen Grosseinkauf. Denn in den nächsten zwei Tagen mussten wir die Grenze nach Zimbabwe passieren. Einen Übernachtungsstop legten wir noch in Siavonga(4) ein, ehe wir dann am 19.8. Kariba (Zimbabwe) erreichten. Dort campierten wir bei einem Hotel, denn dort konnte ich endlich meine Schmutzwäsche zum Waschen geben. Denn – ich weiss nicht mehr, ob ich es schon erzählt habe – in Sambia gab es nur nachts für 6 Std. Strom. Und dies mangels Regenzeit. So lief nirgends eine Waschmaschine, wo ich hätte waschen können…… 

Nach Kariba machten wir uns auf den Weg zu unseren Freunden in Maabwe Bay. Zwei Tage lang dauerte die Fahrt dorthin. Die Piste führte uns als erstes über die Berge. Mal war sie sehr gut, mal war es sehr steinig und ruppig. Mal konnten wir mit 70 km/h fahren, mal nur mit 20 km/h. Vor allem aber war es sehr staubig. Durch die zahlreichen Erschütterungen verloren wir sogar auf einer Sandpiste unser Holz vom Dach. Wir konnten es wieder einsammeln und wieder auf dem Dach fixieren. Unser Nachtlager schlugen wir bei einem schönen Aussichtspunkt auf. Bei Sonnenuntergang konnte man auf rotscheinende Felsen herunterblicken. Am nächsten Morgen nahmen wir den Weg wieder sehr früh unter die Räder. Auch diese rund 180 km waren mal in sehr gutem Zustand um danach wieder extrem schlecht zu werden mit vollen Schlaglöchern und tiefen Furchen. Zweimal erlitten wir einen Breakdown. Beim ersten Mal löste sich der Stabilisator mit den Silentblöcken. Innerhalb einer Stunde hat Peter dieses Malheur geflickt. Aus unserem Wasserschlauch bastelte er Dichtungen und konnte diese befestigen. Etwa 50 km vor dem eigentlichen Ziel, als wir gerade eine Pause einlegten, bemerkte Peter, dass wir schon wieder Kühlflüssigkeit verloren. Es lag jedoch nicht am Kühler selber, sondern an etwelchen Schläuchen, die leck waren. Wir schütteten Wasser nach und hofften so, Maabwe Bay zu erreichen. Was uns auch gelang. Unsere Freunde Richard und Margot, die Besitzer von Maabwe Bay erwarteten uns schon. «Unser» Häuschen sei schon bereit…..Die nächsten Stunden richteten wir uns ein, kochten für alle Spaghetti Bolo und unterhielten uns. Wir hatten, wie immer, tolle Gespräche, erfuhren viel neues von Land und Leute. Der Karibasee hat einen Tiefstand erreicht, den es noch nie in seiner Geschichte gab….! Vor vielen Jahren, als wir das erste Mal hier waren, sassen wir direkt am Ufer. Heute blicken wir 20 m tiefer, um das Wasser zu sehen!! Dies alles wegen immer kürzer werdender Regenzeit oder keiner Regenzeit mehr!!.

Am anderen Morgen waren Peter, Richard und Christopher (ein Angestellter und totaler Allrounder) den ganzen Tag mit unserer Toto-Mumba beschäftigt. Es dauerte seine Zeit, bis sie das Leck fanden. Schlussendlich war es ein Schlauch, ganz hinten und oben im Motor, der nur intermittierend leckte. Christopher setzte ein neues Stück Schlauch ein. Wir werden all die vielen Schläuche ersetzen, sprich nächstes Jahr von zu Hause aus neue bestellen und mitbringen. Tja, auch das Material wird älter……

Gestern nun arbeitete ich an Toto-Mumba. Ich putzte die ganze Kabine, den Wohnbereich und das Auto von aussen. Es ist einfach unglaublich staubig hier, sowohl in Sambia wie auch in Zimbabwe. So haben wir es noch nie erlebt. Das kommt daher, dass mangels Regenzeit (und das seit 2 Jahren) alles komplett dürr ist und nur noch Sand und Staub die Strassen und Landschaften bedecken. (Auch wir selbst sind jeweils am Abend wie mit einer Puderschicht belegt.)

Die nächsten zwei Tage werden wir noch mit unseren Freunden geniessen. Am Montag brechen wir dann wieder auf und werden dem Hwange NP entgegenfahren.

Davon werde ich dann wieder berichten.       

Unsere Route von South Luangwa nach Maabwe Bay

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Viktor

    Vielen Dank für den Reisebericht und weiterhin gute Reise und schöne Erlebnisse.
    Take care!

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